Der perfekte Lebenslauf 2022: Die ultimative Checklist zu Struktur, Inhalt und Design

Wie schreibe ich einen Lebenslauf? 

Ein tabellarischer Lebenslauf stellt das Herzstück einer Bewerbung dar - und damit für viele gleichzeitig die größte Herausforderung. In unserer Bewerbungscheckliste findest du 10 Tips, wie dir dein perfekter Lebenslauf gelingt. 

1. Beherrsche die Basics

Der erste Eindruck zählt - das gilt insbesondere bei dem Schreiben einer Bewerbung. Bevor wir also mehr in die Tiefe gehen, solltest du sicherstellen, dass alle Basics deines Lebenslaufs ausnahmslos stimmen. Was selbstverständlich klingt, ist es oft nicht: du solltest nicht glauben, wie häufig Personaler Bewerbungen erhalten, welche bereits in der ersten Zeile Tipp- oder Formalfehler enthalten. Hier unsere Checkliste: 

  • Rechtschreibung: Lasse unbedingt die automatische Rechtschreibkorrektur aktiviert und gib deinen fertigen Lebenslauf nochmal einer Person deines Vertrauens zum Korrekturlesen. Vier Augen sehen mehr als zwei. 
  • Richtige Verwendung von (Fach)begriffen: Google diese im Zweifelsfall nochmal oder schaue auf duden.de nach - so sind z.B. "effizient" und "effektiv" nicht das Gleiche. 
  • Einheitliche Zeitangaben: Stelle sicher, dass du innerhalb deines Lebenslauf das gleiche Zeitformat nutzt. Sind die Zeitangaben gleich formatiert? Schreibst du 09/2020 oder September 2020)? Benutzt du z.B. einen Bindestrich oder das Wort "bis", um die Zeitangaben zu verbinden?
  • Einheitliche Formatierung: Hast du alle gleich formatierten Wörter (z.B. bei einer Aufzählung) einheitlich klein bzw. groß begonnen?
  • Aktuelle und seriöse Kontaktdaten: Bist du unter dieser Handynummer und E-Mail Adresse tatsächlich gut erreichbar? Sind sie seriös und dir leicht zuzuordnen?

Insbesondere bei der E-Mail Adresse ist fast ausschließlich das Format vorname.nachname@email.de (der tatsächliche E-Mail Provider spielt natürlich keine Rolle) oder leichte Abwandlungen zu empfehlen - E-Mails mit Fantasienamen, langen Zahlenkombinationen oder zu vielen Sonderzeichen machen den professionellen Eindruck deiner Bewerbung schnell zunichte. 

Profi-Tipp: Wenn du Outlook nutzt, schaue auch mal, welcher Name hier bei deinem Absender hinterlegt ist und stelle auch sicher, dass es sich hier um deinen ganzen Vor- und Nachnamen und nicht etwa um einen Spitznamen oder Ähnliches handelt. 

2. Wie lang sollte der Lebenslauf sein? 

Hier scheiden sich die Geister: Während manche behaupten, kein Lebenslauf darf länger als eine Seite sein, reichen andere Lebensläufe mit bis zu 6 oder 7 Seiten Länge ein. 

Generell empfehlen wir die "goldene Regel": so kurz wie möglich, so lang wie nötig. Während für Berufseinsteiger und Absolventen (ja, auch mit Praktika!) normalerweise eine Seite genügen sollte, kann der Lebenslauf für Berufserfahrene auch gerne 2, maximal 3 Seiten lang sein. Länger wird es häufig schon kritisch: Studien zeigen, dass die meisten Personaler ohnehin nur die ersten zwei Seiten des Lebenslaufs überfliegen. Das bringt uns zu unserem nächsten Punkt: 

3. Fokussiere dich auf das Wichtigste (Qualität über Quantität)

Als Personaler möchte man im besten Fall eine Bewerbung erhalten, bei der möglichst schnell klar wird: Das ist er, der (oder die) perfekte Kandidat(in)! Und dabei kannst du aktiv mithelfen - indem du einen roten Faden hast, der sich unmissverständlich durch deine Bewerbung und/oder deinen Lebenslauf zieht. Dieser erzählt eine Geschichte: die Geschichte davon, weshalb gerade du das perfekte Match für diese Stelle bist. Personaler haben meist nur wenig Zeit und überfliegen Bewerbungen oft nur, bevor die ersten auf den "Absagestapel" kommen. Umso klarer und vor allem schneller du also deine Geschichte erzählen kannst, umso besser. Fokussiere dich daher unbedingt nur auf das Wichtigste - alles andere kannst du immer noch im Vorstellungsgespräch erzählen!

  • Hast du nur jene Stationen im Lebenslauf, die am relevantesten für deine aktuelle Bewerbung sind? Hier darfst du großzügig kürzen: alles was nicht relevant ist, darfst du weglassen. So musst du z.B. als Hochschulabsolvent nicht jeden Nebenjob angeben, den du während dem Studium gemacht hast. Konzentriere dich lieber auf die relevantesten Praktika und nutze den entstehenden Platz, um deine Aufgaben dort näher zu beschreiben. Als Berufserfahrener möchtest du natürlich keine Lücken im Lebenslauf - halte in diesem Fall die irrelevanten Stationen möglichst kurz und die relevanten Stationen ausführlicher. 
  • Hast du nur die relevanteste Aus- und Schulbildung? Wir empfehlen im Normalfall nur die zwei höchsten Bildungsabschlüsse anzugeben (z.B. Bachelor und Master, Abitur und darauffolgende Berufsausbildung...) Die Grundschule muss nicht in den Lebenslauf. Weiterbildungen kannst du in einen extra Punkt packen. 
  • Hast du nur die relevantesten Weiterbildungen und Auszeichnungen? Weiterbildungen und Auszeichnungen sind eine tolle Möglichkeit, deine bisherigen Errungenschaften zu unterstreichen. Allerdings ist auch hier wichtig: diese sollten (zumindest indirekt) auf den Job anwendbar sein, für den du dich bewirbst. Alle anderen Elemente kannst du weglassen. 
  • Ist dein Lebenslauf eine authentische Darstellung deines Werdegangs? Bewerbungen sind dafür da, dich von deiner besten Seite zu zeigen. Jetzt ist also die Chance, die Dinge hervorzuheben, die dich ausmachen und/oder die du besonders gut kannst. Während du also durchaus selbstbewusst sein darfst, ist davon abzuraten, zu dick aufzutragen. Dies gilt insbesondere für Dinge wie Sprachkenntnisse.
  • Wichtig: Passen die Stationen, die du im Lebenslauf aufzählst, zu der Geschichte, die du im Anschreiben über dich erzählst? Nichts wirkt überzeugender als ein stimmiges Gesamtbild und ein roter Faden, der sich durch die gesamte Bewerbung zieht.

4. Ein ansprechendes Layout: Keep it sweet and simple. 

Das Auge isst mit - das gilt selbstverständlich auch bei Bewerbungen. Hier unsere Tipps, damit dein Layout auf den ersten Blick überzeugt: 

  • Hast du eine gut lesbare Schriftart? Wenn du keine Designvorlage hast, machst du mit Arial oder Calibri normalerweise nichts falsch.
  • Ist die Schriftgröße groß genug (min. 10pt)?
  • Ist der Zeilenabstand groß genug? (Min. 1,15)?
  • Hast du Absätze zwischen den einzelnen Stationen?
  • Hast du maximal 1-2, maximal 3 Farben verwendet? Besonders wenn du kein Design-Profi bist, läufst du sonst schnell Gefahr, dass dein Lebenslauf zu bunt oder verspielt wirkt.
  • Passt dein Design zum Job und zur Unternehmenskultur? Während eine Bewerbung in einem jungen Marketing-Start-Up auch ausgefallener sein kann, darf eine Bewerbung in einer Kanzlei durchaus ruhiger und klassischer daherkommen.
Profi-Tipp: Bist du dir unsicher? Orientiere dich daran, was du über das Unternehmen weißt (ist es ein junges oder ein alteingessesenes Unternehmen? Wie ist die Website gestaltet? Wirst du in den Stellenausschreibungen gesiezt oder geduzt? All das sind wichtige Anhaltspunkte dafür, wie sich das Unternehmen nach außen präsentieren möchte.)

    5. Hast du die richtigen Worte gewählt?

    Die Sprache und die Wörter die du in deiner Bewerbung wählst, sind mit die wichtigsten Werkzeuge die du beim Schreiben deiner Bewerbung hast. Werde in deiner Wortwahl möglichst konkret - besonders zu empfehlen sind so genannte "Action Verbs". Das sind ausdrucksstarke Verben, die auf positive Weise eine Tätigkeit auf den Punkt bringen und die du statt generischen Wörtern wie "haben" oder "machen" verwenden kannst. 

    Beispiel: Statt "Ich habe eine Kommunikationskampagne erstellt" könntest du auch schreiben "Ich koordinierte und konzipierte eigenständig eine firmenweite Kommunikationskampagne". Hier sind einige Ideen - überleg mal: 

    • Hast du ein Projekt geleitet? Oder hast du es vielleicht koordiniert, gestauert, organisiert, abgeschlossen und den Erfolg anschließend anhand erfolgsrelevanter KPIs kontrolliert?
    • Hast du etwas umgesetzt? Oder hast du es vielleicht etabliert, initiiert, aufgebaut, konzipiert, konstruiert oder entwickelt?
    • Hast du etwas gesteigert (z.B. den Umsatz)? Oder hast du etwas erreicht, überboten, beschleunigt, vorangetrieben, ausgebaut, verbessert, maximiert und/oder übertroffen?

    6. Bitte lächeln: das richtige Bewerbungsfoto

    Auch wenn diese heute nicht mehr verpflichtend sind, werden die meisten Bewerbungen nach wie vor mit Fotos verschickt.

    • Ist das Foto professionell? Fühlst du dich wohl damit, wenn dieses Foto von mehreren Personalern angeschaut wird? 
    • Ist das Foto aktuell? Während ein 1-2 Jahre altes Foto in den allermeisten Fällen überhaupt kein Problem ist, lohnt es sich bei älteren Fotos meist, ein neues aufzunehmen. 
    • Ist die Qualität bzw. Auflösung gut genug?
    • Hast du einen ruhigen, am besten einfarbigen, Hintergrund? 
    • Siehst du freundlich und offen aus? Würdest du dich auf Grundlage dieses Bildes zu einem Vorstellunggespräch einladen?
    • Hast du keine Filter verwendet oder das Bild übermäßig bearbeitet? Auch hier - nicht selbstverständlich 😉

    Wenn du all diese Punkte selbstbewusst abhaken kannst, ist deine Bewerbung auf dem besten Weg und du kannst sie selbstbewusst abschicken! Wir drücken die Daumen. 

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